Dialoge sind das Salz in guten Romanen. Sie würzen die Geschichte mit Emotionen, bringen Lebendigkeit in die Handlung und charakterisieren die Figuren. Ohne wörtliche Rede wirkt eine Geschichte fade. Allerdings ist das Schreiben von Dialogen gewissermaßen die Königsdisziplin im literarischen Schreiben. Es ist nicht leicht, die wörtliche Rede so zu verpacken, dass sie klug und unterhaltsam zugleich ist, dass sie den richtigen Ton für die jeweilige Figur trifft und dass sie passend in die Handlung eingebunden wird.
Zudem gilt es, formale Besonderheiten zu beachten. Beim Lesen von Indie-Büchern fällt mir immer wieder auf, dass viele Autoren nicht wissen, wie sie die wörtliche Rede korrekt in einen Text einbinden müssen. Eine sehr gute Anleitung dazu gibt es hier.
Besonderes Augenmerkt solltet Ihr auch auf die Begleitsätze legen, in denen erklärt wird, wer spricht und mit welchen Emotionen er das tut.
„Du Idiot!“, brüllte sie.
Wie die wörtliche Rede korrekt in Begleitsätze eingebunden wird, könnt Ihr ebenfalls hier nachlesen.
Handlungsbeschreibungen sind nicht zwingend notwendig. Lebendige Dialoge leben allein vom gesprochenen Wort und benötigen zusätzliche Erklärungen nicht. Wichtig ist nur, dass die Leser genau wissen, wer gerade spricht. Dfür genügen die eher nichtssagenden Verben sagen und fragen. Dadurch erhält die wörtliche Rede mehr Kraft – nichts lenkt von ihr ab.
„Warum willst du das wissen?“, fragte sie.
„Weil ich neugierig bin“, sagte er.
„Warum willst du das wissen?“ Sie runzelte die Stirn.
„Weil ich neugierig bin“, lächelte er.
Das Stirnrunzeln verstärkt nur die Frage und ist nicht notwendig. Und auch lächeln ist nicht gerade ein emotionsgeladenes Kraftpaket und sollte daher sparsam eingesetzt werden.
Wenn Beschreibungen jedoch Emotionen transportieren und zur Charakterisierung von Figuren beitragen, sind sie wichtig.
„Warum willst du das wissen?“ Nervös spielte sie an ihrem Halstuch.
„Weil ich neugierig bin.“ Seine Augen blitzten fröhlich.