Wenn Magie im Spiel ist, zeigt sie sich in der Regel sehr schnell. So war es auch an diesem Tag. Während alle Gäste ausgelassen feierten und unsere Lammspieße auf Couscous in den höchsten Tönen lobten, verzog Axel Klinger sich schon bald mit einem gequälten Gesichtsausdruck auf die Toilette. Es dauerte lange, bis er wieder auftauchte. Er war grün im Gesicht und wankte schwer atmend vor die Tür. Ich folge ihm.
„Geht es Ihnen nicht gut?“, fragte ich mit gespielter Anteilnahme. Axel Klinger schüttelte den Kopf.
„Irgendwas ist mir nicht bekommen“, stöhnte er. „Vielleicht diese exotischen Gewürze. Kann das sein?“
„Ach, wissen Sie“, entgegnete ich leichthin. „Sein kann alles Mögliche. Die einen Menschen lieben orientalisches Essen, die anderen reagieren hochgradig allergisch darauf. Und wieder andere werden bloß Opfer einer magischen Masche.“
Bevor ich weiter ausholen konnte, trat Rosi zu uns:
„Diese Warzen da in Ihrem Gesicht sehen aber ziemlich eklig aus. Die hatten Sie doch vorhin noch nicht“, stellte sie fest.
„Warzen?“, keuchte Axel Klinger. „Was denn für Warzen?“ Er hob eine Hand zum Gesicht und fuhr entsetzt zurück. Seine Gesichtsfarbe wechselte von Grün zu Weiß, bevor er wieder in Richtung der Toiletten stürzte.
Wir folgten ihm. Fasziniert betrachtete ich sein entstelltes Gesicht. Besonders angetan war ich von seinem linken Auge, dessen Augapfel sich irgendwie selbstständig gemacht hatte und wild herumkreiste. Manchmal ist selbst mir die Macht der Magie unheimlich.