Am nächsten Tag erhielten wir einen Anruf aus dem Hause Kampmann & Hoffe. Ob wir das Catering für das Firmenjubiläum ausrichten könnten? Wenn das kein Zufall war! Natürlich konnten wir das Catering ausrichten. Und wie wir das konnten!
Das Motto „1001 Nacht“ war zwar nicht wahnsinnig originell – hatte sich das etwa der ach so geniale Vermarktungsexperte Axel Klinger ausgedacht? Allerdings liebten Rosi und ich die orientalische Küche und machten uns daher mit Hingabe an die Planung. Wir frittierten Kichererbsenbällchen, schmorten Hähnchenflügel mit Knoblauch und Kreuzkümmel und kochten Couscous in Hühnerbrühe und Orangensaft. Unsere zahlreichen Helfer waren stundenlang damit beschäftigt, Berge von Petersilie und Tomaten für die Tabule klein zu schneiden und Weinblätter mit Hackfleisch und Reis zu füllen.
Ich schnitt Lammfleisch in kleine Würfel, die ich abwechselnd mit Datteln und Zwiebelstücken auf Holzspieße steckte und mit einer Marinade aus Olivenöl, Honig, Salz und Zimt beträufelte.
„Brechdurchfall“, murmelte Rosi immer wieder, während sie eine andere Marinade herstellte. „Brechdurchfall und Warzen im Gesicht.“
„Und schielende Augen“, sagte ich mit fester Stimme und starrte wütend in Rosis grünlich schimmernde Ölmischung.
In dieser Marinade ließen wir nur einen einzigen Lammspieß zwei Stunden lang im Kühlschrank ziehen, bevor wir ihn brieten.