Doch dann geschah etwas Merkwürdiges. Robert schmeckte auf einmal die Pizza. Er schmeckte die fettige Salami, den billigen Käse, die viel zu salzige Tomatensoße. Er musste aufstoßen.
Plötzlich stieg ihm der würzige Duft einer luftgetrockneten Rindersalami in die Nase, die in der Vorratskammer von der Decke baumelte.
»Und bring bitte noch die Flasche mit dem Kräuteröl mit«, hörte er Marianne sagen.
Er nahm die Wurst vom Haken und die Flasche, in der in feinem Olivenöl Rosmarin- und Thymianzweige schwammen, aus dem Regal. Marianne goss das Öl über den grünen Salat und schnitt das Brot an. Er liebte den Duft dieses frisch gebackenen, noch warmen Brotes. Er liebte auch diese Stunden inniger Zweisamkeit, in denen sie aßen, redeten und Pläne schmiedeten.
»Zwei Kinder wären schön«, sagte Marianne.
»Drei wären noch schöner«, entgegnete Robert und schob ihr ein Stück reifen, kräftigen Pecorino in den Mund. Sie lachte voller Glück.
»Ich liebe dich.«
»Ich liebe dich auch.«
In den Duft des Brotes mischte sich der Duft ihres Haares, als er sein Gesicht darin vergrub.
Er hatte die Pizza aufgegessen. Aber Robert war immer noch nicht satt. Einen derartigen Hunger hatte er seit Jahren nicht mehr verspürt. Er ging in die Küche und schob eine Pizza Thunfisch in den Ofen.
Sie waren im Schwarzwald bei Mariannes Eltern. Es gab gegrillte Forellen, frisch gefangen im Bach, der durch den kleinen Ort floss. Robert hatte sie mit seinem Schwiegervater selbst geangelt. Er hatte keine Ahnung vom Angeln und wäre beinah in den Bach gefallen. Marianne lachte über seine Geschichten, während sie mit ihrer Mutter die Forellen in Alufolie wickelte und in den Backofen schob. Er lehnte an der Küchentür, schaute ihr zu und fühlte sich so geborgen wie selten zuvor in seinem Leben.