Fast eine Liebesgeschichte – Teil 27

Teil 1 der Fortsetzungsgeschichte

Es war eine dieser langweiligen Netzwerkveranstaltungen. Wichtig tuende Leute in Businessklamotten, die einander höflich umgarnten, immer darauf bedacht, sich selbst ins bestmögliche Licht zu rücken. Könnte ja sein, dass man hier einen Kontakt knüpfte, aus dem sich später ein großer Auftrag entwickeln würde.
Anna taten die Füße weh. Am liebsten würde sie gehen. Jetzt sofort.
Da sah sie diesen Mann. Mittelgroß. Blond. Mit fröhlichen, blauen Augen.
„Hi“, sagte er. „Langweilen Sie sich auch gerade zu Tode?“
„Allerdings!“
„Wollen wir einfach zusammen abhauen und irgendwo was trinken gehen?“
Seine freche, direkte Art nahm sie gefangen.
„Ja“, sagte Anna Winterberg, „sehr gern.“
Im Hinausgehen warf sie einen flüchtigen Blick auf die Stehtische, an denen in Grüppchen all die wichtig aussehenden Leute standen. Eine Sekunde lang glaubte sie, zwischen ihnen einen sehr großen, dunkelhaarigen Mann zu sehen, dessen braune Augen sie gefangen nahmen.
Sie hatte seit über einem Jahr nichts mehr von ihm gehört, aber es tat immer noch weh, wenn sie an Paul dachte. Paul Stiller, den ungewöhnlichsten Mann, der jemals ihr Herz erobert hatte und den sie ihr Leben lang nicht vergessen würde. Doch Paul hatte sich nie wieder gemeldet. Er war weitergegangen und dachte vermutlich schon lange nicht mehr an sie.
Zögernd folgte Anna dem blonden Mann zur Tür. Die Fröhlichkeit, die sie eben noch verspürt hatte, war verflogen.

Teil 28

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