Teil 1 der Fortsetzungsgeschichte
Paul verstand sich selbst nicht mehr. Er war seit sieben Jahren verheiratet, und er hatte seine Ehe noch nie auch nur ansatzweise infrage gestellt. Warum also musste er dann ständig an Anna Winterberg denken, die ihn bei diesem dämlichen Netzwerktreffen so zauberhaft angelächelt hatte? Anna Winterberg, klein, rundlich, mit kurzen, lockigen Haaren und einer recht bescheidenen Oberweite. Seine Frau war hingegen sehr schlank, hatte lange Beine, lange Haare, große Brüste. Er stand auf diesen Typ Frau, seit er zurückdenken konnte. Die Anna Winterbergs dieser Welt hatten ihn immer kalt gelassen. Bis jetzt.
Drei Wochen rang Paul mit sich, dann schickte er Anna Winterberg eine Mail: „Ich fand unsere Begegnung sehr interessant. Vielleicht haben Sie ja Lust, sich gelegentlich bei einem Kaffee mit mir weiter über Coachings und Trainings auszutauschen.“
Ihre Antwort trudelte am nächsten Tag ein: „Gerne. Nur habe ich momentan sehr wenig Zeit. Ich könnte frühestens in vier Wochen.“
Großartig, dachte Paul, sie hat reagiert, sie will mich auch sehen! Vier Wochen waren für ihn ein Klacks, er hatte selbst einen vollen Terminkalender und wusste im Grunde gar nicht, wo er Anna Winterberg unterbringen sollte. Er machte ein paar Terminvorschläge, und nach einigem Hin und Her sagte Anna zu.