Das Krimi-Experiment Teil 3

Die Vorbereitungen zur Veröffentlichung meines neuen Romans laufen auf Hochtouren. Nur noch wenige Tage, dann ist es soweit. Vorher kommt hier Teil 3 zur Entstehungsgeschichte des Romans:

26. Februar 2009:

Der Krimi gedeiht langsamer als erhofft und schneller als erwartet. Kapitel 6 von 12 steht in der Rohfassung. Obwohl ich in dieser Woche relativ viel Zeit zum Schreiben hatte, bin ich nicht mehr im Zeitplan und das Schreiben fällt mir von Seite zu Seite schwerer.

Marathonläuferin Beate Brown (die sich fein aus dem Staub gemacht hat und erst mal in Urlaub gefahren ist, während ich hier schufte) behauptet, ab Kilometer 22 laufe man nur noch nach Hause. Ich habe jedoch das Gefühl, dass es nach meiner Halbzeit erst richtig losgeht und ich die härtesten Etappen noch vor mir habe.

Dieses Projekt ist in jeder Hinsicht eine sehr neue Erfahrung für mich. Zum ersten Mal muss ich auf Kommando schreiben. Das kenne ich sonst nur vom Schreiben von Werbe- und Sachtexten, nicht aber vom literarischen Arbeiten. An manchen Tagen läuft es ganz gut, meistens aber brauche ich viele Anläufe und große Überwindung, bis ich in Schwung gekommen bin.

Ebenfalls zum ersten Mal muss ich sehr strukturiert und diszipliniert an eine Geschichte herangehen. Das fällt mir schwer und ich habe prompt schon im dritten Kapitel meine Storyline über Bord geworfen. Hinterher plagten mich Zweifel, ob das eine gute Idee war, und um ein Haar wäre das ganze Projekt an der Irritation über mein eigenes, spontanes Handeln gescheitert.

Das ist überhaupt die größte Herausforderung: Ich muss zum ersten Mal alle Zweifel und Unsicherheiten ausblenden, damit ich genug Konzentration und Energie für die Arbeit finde. Sonst werde ich nicht rechtzeitig fertig. Ich kann es mir nicht erlauben, ganze Kapitel oder sogar das gesamte Konzept über Bord zu werfen und noch einmal zu beginnen. Den Kurs, den ich anfangs eingeschlagen habe, muss ich halbwegs beibehalten.

Ich bin ziemlich erschöpft. Nachts träume ich manchmal von dem Krimi. Und tagsüber ertappe ich mich dabei, wie ich mich gedanklich bereits anderen Projekten zuwende. Ganz tief in meinem Inneren habe ich den Krimi bereits beendet, daher fällt es mir wohl so schwer, ihn nun auch noch ans Tageslicht zu befördern und aufzuschreiben. Aber ich bleibe dran und kämpfe weiter.

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