Ach, du liebes bisschen!

Ich hatte ja bereits angekündigt, dass ich die Entstehungsgeschichte zu meinem Krimi Das Haus der Medusa gelegentlich ausführlicher erzählen werde. Das tue ich nun. Allerdings fange ich mit dem Ende an.

Die Protagonistin der Geschichte ist eine Tortenbäckerin, und damit ich sie möglichst authentisch beschreiben konnte, habe ich eine echte Zuckerbäckerin interviewt. Ich war auf Laura Seebacher aufmerksam geworden, weil sie damals ihre Backstube Cookie Couture in meiner Nachbarschaft hatte und ich oft die ausgestellten Hochzeitstorten in ihrem Schaufenster bewundert habe. Laura erzählte mir alles über Biskuitteig und Zitronenkuchen, schwarze und weiße Schokolade, Fondant und raue Hände vom vielen Putzen und Desinfizieren. Sie hat mich beim Schreiben in jeder Hinsicht sehr inspiriert, und dafür bin ich ihr immer noch dankbar.

Der Krimi landete jedoch, kaum dass ich die letzte Seite geschrieben hatte, für Jahre in der Schublade. Andere Dinge und Themen waren erst mal wichtiger. Ich veröffentlichte zusammen mit Elke Rathsfeld unsere Kurzgeschichtensammlung Moodcooking, und es drängte mich, die Geschichte von Mia und Arthur zu erzählen, die ich in diesem Sommer herausbrachte. Der Krimi geriet immer mehr in Vergessenheit.

Auf einmal sprachen mich jedoch immer wieder Leute auf Das Haus der Medusa an und drängten mich, auch diese Geschichte zu veröffentlichen. Meine damaligen Testleser hatten sie alle sehr positiv in Erinnerung. Ich zögerte. Eigentlich hatte ich mich dafür entschieden, zukünftig Frauenromane zu schreiben. Der Krimi passte mir gar nicht in den Kram.

Aber dann holte ich ihn an einem langweiligen Abend doch hervor – und war überrascht, wie viel Anziehungskraft er nach der langen Zeit erneut auf mich ausübte. Plötzlich war ich wieder mittendrin in der Geschichte, und die Figuren erwachten zu neuem Leben. Ich entschied, Das Haus der Medusa zu überarbeiten und im neuen Jahr herauszubringen.

Zwischenzeitlich eröffnete ich auf Lovelybooks eine Leserunde zu Ebbe und Glut und trieb mich daher häufiger auf der Plattform herum. Kürzlich fiel mir dabei die Ausschreibung einer anderen Leserunde auf, wie üblich inklusive Buchverlosung. Ich hielt die Luft an, als ich den Titel las. Das gab es doch gar nicht! Es ging um ein Backbuch von Laura Seebacher. Nachdem ich jahrelang nicht an Laura gedacht hatte, sprang sie mir plötzlich vor die Füße, als wolle sie mir erneut Antrieb für mein Krimiprojekt geben. Wie elektrisiert nahm ich an der Verlosung teil.

Und was soll ich sagen? Ich habe tatsächlich eins der Bücher gewonnen!

Ich finde, das ist ein Zeichen. Die Zeit ist mehr als reif für Das Haus der Medusa. Nun werde ich in den nächsten Wochen nicht nur mit Feuereifer diesen Krimi weiter überarbeiten. Ich werde auch haufenweise Rezepte aus Lauras Buch ausprobieren, mich mit den anderen Bäckerinnen in der Leserunde darüber austauschen und alle Welt mit süßen Sünden beglücken.

Herrliche Zeiten stehen bevor!

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